Einer schönen Tradition folgend machten sich auch dieses Jahr, kurz vor den Sommerferien, wieder Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 auf den Weg nach Weimar.
Von Montag bis Mittwoch in der letzten Schulwoche begaben sich die Deutschkurse von Frau Lang (GK) und Herrn Ortmann (LK) auf die Spuren der berühmten deutschen Dichter und besuchten die Wohnhäuser Goethes und Schillers und das Goethemuseum. Bei sommerlichem Wetter erkundeten sie die überschaubare Stadt mit der großen deutschen Vergangenheit, deren bekannteste Eckdaten der sogenannte „Musenhof“ der Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach im 18. Jahrhundert, an dem sich die Dichter Goethe und Wieland und der Philosoph Herder einfanden, und die „Weimarer Republik“ im 20. Jahrhundert sind.
Der Besuch des Bauhaus-Museums, das die Gründung der Bauhausbewegung (am 1. April 1919 durch Walter Gropius) und die folgenden Jahre in Weimar dokumentiert, rundete den vielfältigen Eindruck deutscher Kultur ab. Auch das Bauhaus wurde während seines Bestehens in Weimar bis Ende März 1925 zu einem wichtigen Treffpunkt der europäischen Avantgarde und wieder kamen namhafte Künstler, darunter Lyon Feininger, Paul Klee und Wassily Kandinsky, hier zusammen und forderten einen Neubeginn der Baukultur, der für die damalige Zeit visionäre Züge trug. Die Kunst sollte wieder gesellschaftlichen Aufgaben dienen, die Trennung in einzelne kunsthandwerkliche Disziplinen sollte aufgehoben werden. Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus wurde diese Bewegung in Deutschland als „entartet“ bezeichnet und verboten.
Das dunkelste Kapitel der Weimarer Geschichte, die Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald direkt vor den Toren der Stadt, zeigt, dass deutsche Geschichte leider nicht nur von bedeutenden kulturellen und künstlerischen Persönlichkeiten und Errungenschaften, sondern auch von Faschismus und Völkermord geprägt ist.
Doch diese Exkursion widmete sich vor allem der heiteren Seite von Weimars Vergangenheit, zumal die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Geschichtsunterrichts in der Jahrgangsstufe Q3 die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald besuchen werden.
So rundete ein Picknick im Park an der Ilm vor Goethes Gartenhaus diese Exkursion gelungen ab und wir kehrten am Mittwochabend an die Bergstraße zurück mit der Überzeugung, den Menschen Goethe und Schiller, ihrem Leben und ihrer Zeit in Weimar deutlich näher gekommen zu sein.
Der Text wurde geschrieben von Katja Lang und Martin Ortmann (Lehrer für das Fach Deutsch).