„Menschen auf der Flucht: Willkommen in Jugenheim?!“
Am 6.7.2015 ist es für die Stufe 9 des Schuldorf Bergstraße endlich so weit: Mit einer Eröffnungsrede gibt der Schulleiter, Ronald Seffrin, den Startschuss zum ersten von zwei Projekttagen zum Thema „Menschen auf der Flucht: Willkommen in Jugenheim?!“.
Die Schüler können sich zwischen sechs verschiedenen Workshops entscheiden, die sowohl von den Religion/Ethik- und den PoWi-Lehrern als auch von externen Experten geleitet und betreut werden. So ist es z.B. der Gruppe, die sich mit der Integration der Flüchtlinge in das gesellschaftliche Leben auseinandersetzt möglich, Mitgliedern des „Helferkreis Asyl“ Fragen zu stellen und so neue Erkenntnisse zu sammeln.
Die Schüler beschäftigen sich aber auch mit Themen wie der Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge oder den Gründen von Vorurteile und Diskriminierung. Betreut werden sie unter anderem vom „Netzwerk Demokratie“, dem Studenten Mohammed El-Dakhakhny, der aus Ägypten nach Deutschland kam und sich nun selbst für Flüchtlinge engagiert, sowie Matthias Kohrt, dem Leiter der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Orbishöhe und dem Helferkreis Asyl in Jugenheim.
Doch auch im Vorfeld sind die Schüler nicht untätig gewesen. Zwei Wochen lang haben sie sich im Religions/Ethik- und PoWi-Unterricht der Thematik angenähert. Dort beschäftigten sie sich mit Hilfe von Stationsarbeit intensiv mit Themen wie den Ursachen von Flucht oder dem Asylrecht. Den Anstoß zu dem Projekt gaben die Schüler selbst: Verursacht von dem baldigen Einzug von Asylsuchenden im Altenheim „Linde“ in Jugenheim gab es Sorgen und Befürchtungen in der Bevölkerung - daher auch das Fragezeichen hinter dem Titel. Aufgrund dieser Befürchtungen gingen die Schüler auf die Lehrer zu und es entwickelte sich ein Projekt, bei dem sie selbst hinterfragen und ergründen sollten, ob und inwiefern sie mit der Integration der Flüchtlinge in die eigene Gemeinde einverstanden sind und was das Thema für sie bedeutet.
Dass das Projekt ein voller Erfolg war, sieht man an der positiven Resonanz der Schüler und Lehrer. Katharina und Anna aus der 9b haben im Zuge ihres Workshops das Flüchtlingsheim im Balkhäuser Tal besucht. Sie finden: „ Das Projekt war klasse! Uns hat die Arbeit der Sozialarbeiter vor Ort beeindruckt und wir finden es toll, dass Deutschland versucht, sich um die Flüchtlinge zu kümmern.“ Auch Dietmar Burkhardt, ein begleitender Lehrer, sieht das Projekt als gelungen: „ Ich habe den Eindruck, dass bei den Schülern ein großes Interesse zu dem Thema herrscht. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen war eine gute Erfahrung und ich würde mich freuen, wenn wir so etwas wiederholen könnten. Ich denke, für die Schüler war besonders die Begegnung mit dem Flüchtling Yussuf, der ihnen seine Geschichte erzählte, aufschlussreich.“ Dieser Meinung ist auch David, 9c: „Durch Yussuf habe ich eine ganz neue Sichtweise auf die Dinge bekommen, ich verstehe nun besser, warum Menschen aus ihrem Heimatland fliehen.“
Der Text wurde geschrieben von Tatjana Schudt und Ellen Hay.
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