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Ehemalige treffen sich zum 50. Abiturjubiläum

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Für die meisten war es tatsächlich ein Wiedersehen nach 50 Jahren, so dass zunächst das Erkennen schwerfiel. Dies legte sich aber sehr schnell, weil viele markante Züge erhalten geblieben waren, sei es ein besonders Lachen, der Gang oder die Stimme oder die Kopfhaltung. Augenblicklich war die alte Vertrautheit wieder hergestellt, natürlich auch die alte Hackordnung, nur diesmal in einer sehr viel freundlicheren Art.
Nach dem Kaffeetrinken in kleineren Gruppen in Seeheimer und Jugenheimer Cafés trafen sich alle wieder zum Abendessen im Darmstädter Hof in Seeheim. Bis kurz vor Mitternacht wurden Erinnerungen an die Schulzeit und Erfahrungen aus dem Berufsleben ausgetauscht.

Bild Abi 50Damals gab es in den beiden Klassen drei wesentliche Gruppen:
1. Die „Bergsträßler“, für die das Aufbaugymnasium die besterreichbare höhere Schule war, vielfach gekoppelt mit dem Englischunterricht ab Klasse 5.
2. Die „Republik-Flüchtlinge“ oder „Aussiedler“, für die es hier die Möglichkeit gab, auch mit Vorkenntnissen in Russisch noch ein bundesrepublikanisches Abitur mit Englisch-Kurzform abzulegen. Sie stellten auch die Mehrzahl der Straßenbahnfahrer, da ihre Eltern überwiegend in Darmstadt wohnten.
3. Die „Heim-Bewohner“, die hier die Chance hatten, ihre anderswo nicht so erfolgreichen Schulkarrieren doch noch erfolgreich abzuschließen.

Bei den Gesprächen wurde wiederholt festgestellt, dass dieser Personenkreis aus heutiger Sicht sehr froh ist, eine zweite Chance im Schuldorf erhalten zu haben, begünstigt durch das Schulsystem der Hessischen Aufbaugymnasien, das im Schuldorf angeschlossene Internat und die Liberalität, Toleranz, Offenheit und Mitmenschlichkeit der Lehrkräfte und Erzieher damals. Dies hat viele von ihnen geprägt und ihnen letztlich zum Erfolg verholfen; dafür sind sie auch nach 50 Jahren noch sehr dankbar. Umso mehr wurde bedauert, dass diese Möglichkeit heute am Schuldorf nicht mehr gegeben ist.
Natürlich spielten für den Internatsbesuch auch andere individuelle Gründe eine wichtige Rolle.